Freitag, 26. September 2025

Kraft als Subjekt/Objekt.

 Cellini                                                             zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik

Meine Wirksamkeit dehnt sich nur durch den Widerstand in der Natur durch die Zeit aus. Ich trage in die Natur gleichsm hinein, weil sie sich / mir immer entgegenstemmt, welches Entgegenstemmen ich nur allmählig entfernen kann.

Mein Wille qualis talis ist frei; ich gebe ihn mir selbst; meine Kraft aber in der Sinnenwelt, wodurch ich z. B. einen Körper fortbewegen soll, soll etwas Gegebenes sein, weil sie als Objekt erscheint, und zwar nicht bloß als Objekt, sondern als SubjektObjekt.

Die sinnliche Kraft in Beziehung auf unser Denken ist zuvörderst ein Begriff, der aber nicht entsteht durch Anschauung eines Objekts, sondern durch das Denken des Mannigfaltigen in einer gewissen Verbindung. Kraft ist daher ein synthetischer Begriff, sie wird nicht ange-schaut, sondern gedacht. Wenn ich das Mannigfaltige des Gefühls, das zufolge des Wollens entstehen sollte, zusammenfasse, so bekomme ich den Begriff von Kraft.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 130f. 

 

Nota I.
Das Ich setzt sich immer und immer wieder; nämlich wenn immer es sich so oder anders bestimmt hat, erscheint vor ihm ein Bestimmbares, in dem es sich fort bestimmen soll. Es "konstituiert" sich nicht irgendwann als ein Seiendes und ist fortan, sondern setzt und be-stimmt sich immer wieder aufs Neue, es "ist" überhaupt nur ein Noumenon. 
Nota II.
Hier ist erst von der 'Reihe' die Rede: vom Nacheinander, welches die Zeit stiftet; nicht aber von ihrer Dauer.
JE 

 

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