Das Charakteristische
dieser Art der Ökonomie des konstanten Kapitals, die aus der
fortschreitenden Entwicklung der Industrie hervorgeht, ist, dass hier
das Steigen der Profitrate in einem Industriezweig geschuldet wird der Entwicklung der Produktivkraft in einem andern.
Was hier dem Kapitalisten zugute kommt, ist wieder ein Gewinn, der das
Produkt der gesellschaftlichen Arbeit ist, wenn auch nicht das Produkt
der direkt von ihm selbst exploitierten Arbeiter.
Jene Entwicklung der Produktivkräfte führt sich in letzte Instanz
immer zurück auf den gesellschaftlichen Charakter der in Tätigkeit
gesetzten Arbeit; auf die Teilung der Arbeit innerhalb der Gesellschaft;
auf die Entwicklung der geistigen Arbeit, namentlich der
Natur-wissenschaft. Was der Kapitalist hier benutzt, sind die Vorteile
des gesamten Systems der Arbeitsteilung. Es ist die Entwicklung der
Produktivkraft der Arbeit in ihrer auswärtigen Abteilung, in der
Abteilung, die ihm Produktionsmittel liefert, wodurch hier der Wert des
vom Kapitalisten angewandten konstanten Kapitls relativ gesenkt, also
die Profitrate erhöht wird.
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K. Marx, Das Kapital III, MEW 25, S. 92
Nota I. - Die Rede ist hier von dem Teil des konstanten Kapitals, der in Produktionsmitteln besteht (der andere Teil wären die Rohstoffe); dem, was M. andernorts* das fixe Kapital nennt. Im fixen Kapital ist allerdings der ganze Stand der technischen Kultur, nämlich die ganze Arbeitsteilung vergegenständlicht. Wenn auch der Tauschwert der Produkte letzten Endes nur im jeweiligen Produktionspreis der Arbeitskraft besteht: der Gebrauchswert der Produktion wird bestimmt vom Stand der Technologie, und zu der gehört der Bildungsgrad des Arbeitsvermögens
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*) Der Dritte Band des Kapital ist von Engels postum aus der 2. Bearbeitungsstufe zusammengestellt worden; also vor dem von M. selbst edierten Ersten Band formuliert.
Nota II. - Metatheoretisch gesprochen: Bei Marx hat 'Methode' nicht zum Zweck, zu erklä-ren, dass und wie aus Begriffen Dieses oder Das entstanden ist und logisch entstehen muss-te; sondern das Vorfindliche analytisch zu zergliedern und aus den so gefundenen begriffli-chen Distinktionen genetisch zu rekonstruieren - und kritisch aufzuklären. Nicht also der Hegelschen "Dialektik" zu huldigen und stattdessen Fichtes "analytisch-synthetisches Ver-fahren" als dessen rationalen Kern wiederherzustellen; faktisch und ohne es recht zu wis-sen.
JE
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