Mit dem Denken ist
numittelbar Bewusstsein desselben verknüpft. Also das Denken des Zwecks
von einer Seite, des Objekts von der andern ist beides eine Denken mit
Bewusst-sein, welches letztere dasselbe ist und in demselben Momente,
denn ein Zweck ist nicht zu denken ohne reales Objekt und umgekehrt; in
dem Bewusstsein des Denkens von beiden sind offenbar beide verknüpft,
denn sie können nicht diskret gedacht werden, denn dann wird keines
gedacht.
Von diesem vereinigten
Denken geht das andere Denken aus, wir wollen es das synthetische Denken
nennen. In diesem Denken denkt sich das Ich als sich /
selbst bestimmend, wel-ches auch nicht getrennt werden kann; es ist Ich
für sich selbst. - Es ist hier ein Denken des Objekts und des Zwecks,
beides ist verschieden, liegt aber notwendig zusammen in Einem
Bewusstsein; dieses letztere heißt das synthetische Denken.
Anmerkung A
Alles Denken als ideale
Tätigkeit geht auf ein Objekt des Denkens überhaupt; welches ist denn
nun das Objekt dieses synthetischen Denkens? Nichts anderes als ich
selbst in mei-nem Denken, ich denke 1.; ich sehe mir selbst dabei zu 2.; letzteres ist das synthetische Denken. In diesem letzten wird das beide erste [denkende] Denken in einem Moment des Bewusstseins zusammengerafft.
Dieses Denken ist
sonach eine intellektuelle Anschauung und das Gedachte etwas
Intelli-gibles, das durch das Denken selbst ist; es gehört sonach unter
das reine Denken, wovon wir sagten, sich etwas denken; dahingegen das
Denken, das Objekt dieses Denkens ist, das Ideale und Reale, etwas durch
Sinnlichkeit Vermitteltes ist.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 183f.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 183f.
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