Damit eine Waare zu ihrem Marktwerth verkauft wird, d. h. im Verhältniß zu der in ihr ent-haltnen gesellschaftlich nothwendigen Arbeit,
muß das Gesammtquantum gesellschaftlicher Arbeit, welches auf die
Gesammtmasse dieser Waarenart verwandt wird, dem Quantum des
gesellschaftlichen Bedürfnisses für sie entsprechen, d. h. des
zahlungsfähigen gesellschaftli-chen Bedürfnisses. Die Konkurrenz, die Schwankungen
der Marktpreise, die den Schwan-kungen des Verhältnisses von Nachfrage
und Zufuhr entsprechen, suchen beständig das Gesammtquantum der
auf jede Waarenart verwandten Arbeit auf dieses Maß zu reduciren.
... Producirt ferner einer
wohlfeiler und
kann er mehr losschlagen, sich größren Raums vom Markt bemächtigen,
indem er unter dem laufenden Marktpreis oder Marktwerth verkauft, so
thut er es, und so beginnt die Aktion, die nach und nach die andren
zwingt, die wohlfei-lere Produktionsart einzuführen, und die die
gesellschaftlich nothwendige Arbeit auf ein neues geringres Maß
reducirt. Hat
eine Seite die Oberhand, so gewinnt jeder, der ihr ange-hört; es ist als
hätten sie ein gemeinschaftliches Monopol geltend zu machen.
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K. Marx, Das Kapital III, MEGA II.15; S. 192, 194 [MEW 25, S. 202, 204]
Nota I. - Der springende Punkt ist, dass ein Bedürfnis als gesellschaftlich notwendig aner-kannt
werden muss. Und zwar nicht an der Wirtschaftswissenschaftlichen
Fakultät, sondern da, wo sich idealiter alle Gesellschaftsmitglieder
jederzeit wirklich begegnen - beim verallge-meinerten Austausch
auf dem Markt. Da wird Ware gegen Geld getauscht - der Gegenstand des
besonderen Bedürfnisses gegen den Gegenstand des
'Bedürfnisses-schlechthin'. Wer kein Geld hat, kann weder ein besonderes
noch ein schlechthinniges Bedürfnis geltend ma-chen - als Austauschender zählt er nicht. Es zählt Kommando über fremde Arbeitskraft. Die ist der Stoff gesellschaftlicher Geltung; in der bürgerlichen Gesellschaft, versteht sich.
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Nota II. - Das Medium, das Arbeitskraft kommandiert, kommandiert eo ipso alle Arbeits-produkte, die auf den Markt kommen: das Geld. Geld ist Kommando über Arbeitskraft. In dem Maße aber, wie der Anteil wirklicher, nämlicher lebendiger Arbeit am Warenwert schwindet, müsste, so sollte man meinen, die Bedeutung des Geldes für den gesellschaft-lichen Verkehr abnehmen.
Dergleichen wird nun freilich nirgends beobachtet, eher nimmt die Bedeutung des Geldes weiter überall zu. Weil es weiterhin die tote, bereits in Produkten vergegenständlichte Arbeit 'kommandiert'? Das ist eine verbale Ausrede, bei der man sich nichts mehr denken kann.
JE
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