Samstag, 1. Juni 2024

Begriff, Kritik und Analyse.


Begriff

- zum einen: Mittel der Kritik. Das Menschenleben ist am besten anschaulich, d.h. in bild-haften Ausdrücken darzustellen, jedenfalls in seiner 'Gänze'. Denn als Ganzes ist und bleibt es ein Rätsel. Einzelne 'Seiten' lassen sich herausgreifen, isolieren, de-finieren, in pragmati-scher Absicht, nicht als positive Erkenntnis. Aber die bildhafte Darstellung läuft schnell aus dem Ruder. Der Begriff ist ein Mittel der Kontrolle. Durchleuchtet die Bilder.
 
Ständige Versuchung des abendländischen Denkens: das kritische Potential des Begriffs ins Positive zu wenden und aus dem Begriff die ganze Welt zu re-konstruieren: die 'Metaphysik' im engeren Sinn.
 
- zum andern: Der Begriff erlaubt, 'Elemente' aus dem Fluss des Erlebens herauszuheben, isolieren, de-finieren usw; und erst das 'begrenzte', 'bestimmte' usw. Phänomen lässt sich messen! Die Zergliederung bzw. Er-Fassung der Welt durch Begriffe dient ihrer Messbarkeit und ergo Berechenbarkeit. 

Der Begriff ist die operative Voraussetzung der Digitalisierung des Denkens und für das Kalkulieren der Welt. Dies zusammen mit der metaphysischen Versuchung des abendlän-dischen Geistes ergriff die rationalistischen Konstrukteure: Descartes, Spinoza, Leibniz. Deren scheinbare Vollendung: Fichte. Aber er fasst nicht die Welt ins begriffliche System, sondern das Bild der Welt. Und insofern ist sein 'System' Kritik, s. o.
aus e. Notizbuch, um 2005 




Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE 

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