Also das erste und
höchste der Ordnung des Denkens nach, was ich finde, bin ich, aber ich
kann mich nicht finden ohne Wesen meinesgleichen außer mir; denn ich bin
Individuum. Also meine Erfahrung geht aus von einer Reihe
vernünftiger Wesen, zu welcher auch ich gehöre, und an diesem Punkt
knüpft sich alles an. Dieses ist die intelligible Welt, Welt, inso-fern
sie etwas Gefundenes ist, intelligibel in wiefern sie nur gedacht und
nicht angeschaut wird.
Die Welt der Erfahrung
wird auf die intelligible gebaut, beide sind zugleich, eine ist nicht
ohne die andere, sie stehen im Geiste in Wechselwirkung.
Beide entstehen aus den
Gesetzen der idealen Tätigkeit; die intelligible aus den Gesetzen des
Denkens, die empirische aus den Gesetzen der Anschauung, sie sind etwas
Ideales (noumene), aber keine Dinge an sich.
Der Grund von beiden ist schlechthin ursprünglich, die Bestimmung des reinen Willens; wenn man von etwas an sich reden könnte, so wäre es der reine Wille, der sich in der Em-pirie zeigt als Sittengesetz.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 151
Nota I. - Ich habe Die Welt als Wille und Vorstellung
nicht im Kopf, sie ist zu dick und doch nicht voll genug; ich weiß also
nicht, ob Schopenhauer je zugegeben hat, dass der Einfall, Kants Ding an sich im
reinen Willen aufzufinden, von seinem Lehrer, dem Wind-beutel Fichte
stammte (den Konditional hat Sch. freilich fortgelassen). Er ist bei ihm
gleichbedeutend mit dem Sein, dies aber ist das Übel: der persische Ahriman.
Nota II. - Also Vernunft, die intelligible Welt, ist schon da, wenn
ich die Kette meiner Er-fahrungen beginne, sie besteht in der 'Reihe
vernünftiger Wesen', in die ich selber hineinge-boren bin. Unter ihnen
finde ich mich, erfahre ich mich als Individuum, nach ihrer Maßga-be denke ich mich als Ich. Nämlich jeweils, wenn ich mich als wollend vorfinde. Für die (rückblickende) Reflexion ist das Wollen daher das Erste.
26. 12. 14
Nota III. - An dieser Stelle, wo 'das Ich' sich vorfindet als Individuum in einer Reihe ver-nünftiger Wesen, ist die Vernunftkritik im wesentlichen abgeschlossen und beginnt das Er-fahren in
der allein realen Sinnenwelt: nachdem es der Aufforderung zu freiem
Handeln nachgekommen und aus dem 'reinen' Willen einen empirischen
gemacht hat.
JE 6. 8. 21
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Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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