[Der Begriff von Kraft]
ist kein bloß sinnlicher und kein bloß intelligibler Begriff, sondern
beides zum Teil. Der Stoff, die Willensbestimmung ist intelligibel, die
Form aber, in welche meine Sinnesbestimmung fällt, die Zeit, ist
sinnlich. Er ist die Brücke zwischen der intelligiblen und sinnlichen
Welt, das, wodurch das Ich heraus- und zu einer Sinnenwelt übergeht.
Durch ihn stellt sich das Ich vor
sich selbst als Objekt hin und knüpft sein Bewusstsein an eine objekive
Welt. So werde ich mir zu einem Objekte, zu einem Gegenstand der
Wahrneh-mung, und an die Objektive knüpft sich mir eine Sinnenwelt an;
von da geht alle Ansicht der Welt aus.
Darin lag der
Fehler aller bisherigen Philosophen, dass man diese Erkenntnis als
übersinn-lich ansah; da doch unser Bewusstsein von der Wirklichkeit anhebt.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 131
Nota. - Ich und Welt sind Noumena. Man kann sie nicht anschauen, sondern nur vorstellen. Anschauen kann man die Kraft - aber nicht 'als solche' (als solche kann ich auch sie nur vor-stellen), sondern indem ich sie ausübe: als Tätigkeit, nicht als Begriff.
JE, 4. 1. 22
Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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