Dienstag, 11. Juni 2024

Philosopisches Genie.

Joshua Reynolds, Self  

Bewusstsein der Anschauung haben ist philosophisches Genie. Alles Denken geht von der Anschauung aus, sonach muss auch alles Philosophieren von der Anschauung ausgehen.
______________________________________________________
J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 33 


Nota. - In Fichtes Tagen wurde Genie noch philologisch korrekt aus ingenium abgeleitet, dem Eingeborenen, das man ausübend üben, aber nicht erlernen kann. Dass Philosophieren etwas mit Kunst zu tun hat, war ihm klar. In specie dies: "Bewusstsein der Anschauung". An-schauen müssen wir alle, das Gefühl zwingt uns. Es ist die erste Reflexion: 'in sich zurück-gehende Tätigkeit'. "Mit der Anschauung ist selbst ein Gefühl unmittelbar verknüpft, die Beziehung der Anschauung auf mich. Das, wodurch sie meine Anschauung wird, ist selbst ein Gefühl." Nova methodo, S. 80 

Das Gefühl, dass es meine Anschaung ist, werde ich, wenn ich will, seinerseits anschauen, und was ist das? Die Erleuchtung, dass es nicht selbstverständlich war, sondern meines; was heißt: Es gehört nicht zu jenem Sein, sondern ist meine Anschauung. Daher das Staunen, daher das Philosophieren.
JE, 9. 8. 18

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Die Brücke zwischen Ich und Welt ist der Begriff der Kraft.

                                               zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik [Der Begriff von Kraft ]  ist...