Montag, 13. Mai 2024

Tun und Sein sind ganz dasselbe.

                              zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik

Tun und Sein sind ganz dasselbe, nur von verschiedenen Seiten angesehen. Diese doppelte Ansicht muss sein, wenn ein Ich sein soll, aus ihr geht erst das Ich hervor. Sieht das Ich sein reines Denken durch die Einbildungskraft hindurch, so entsteht ihm ein / Tun. Denkt es das wieder, was durch die Einbildungskraft dargestellt ist, so wird es zum Sein. Das reine Denken und Wollen macht also notwendig das Ich aus.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, 214f. 

 

 

Nota. - ('Reines', noch unbestimmtes) Tun ist, wie reines Wollen und reines Denken, bloßes Noumenon. So wie das Ich, so wie das Sein. Als Noumenon 'ist' das Ich sowohl dem Wol-len als dem Denken voraus'gesetzt' - nein: 'ist' weder, noch 'gesetzt', sondern setzt sich und wird, indem wirklich gewollt und gedacht wird; oder umgekehrt... 
JE

 

 

Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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