Samstag, 18. Mai 2024

Dynamische Darstellung, statische Kritik; II.

                                                              zu Philosophierungen

Real ist, was sich dynamisch darstellen lässt - weil nur das Handeln real ist.

Die ontologische Frage wäre damit geklärt.

Doch was es taugt, ist damit nicht entschieden. Ob das Handeln gut oder schlecht war, er-weist sich an seinem Resultat. Was immer die Absicht gewesen sein mag - als Zweck erweist sich allein das Ergebnis. Es ist das, was zu bewerten ist; nicht das Tätige am Handeln, son-dern ein zur Ruhe Gekommenes. Eine geronnene Handlung. Der realisierte Zweck ist als solcher Begriff.

Nicht zur Darstellung der Handlung brauchen wir den Begriff, sondern zu ihrer Bewertung. Der 'Stand'punkt der Kritik ist ein statischer.

Das ist wohl zugleich das Schwierige an der Transzendentalphilosophie. Nicht nur wechselt sie unentwegt zwischen erster und zweiter semantischer Ebene. Obendrein ist ihr Modus auf der ersten Ebene ein dynamischer - Vorstellen; und auf der zweiten ein statischer: Be-griff. Das ist jederzeit zu unterscheiden: Dynamisch ist das zu Messende, statisch ist das Maß.

26. 4. 19

 

Was immer sonst den Begriffen anzulasten wäre - ihre erste und endgültige Rechtfertigung haben sie als Medium der Kritik; ohne sie müsste die Einbildung frei flottieren und fände keinen Halt an der Urteilskraft.

 

 

 Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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