Mittwoch, 29. Mai 2024

Das Nichts ist nichts als das Fehlen von Etwas.

Hütchenspieler                                                          zu Philosophierungen

Unter Nichts kann man sich nichts vorstellen. Man kann Nichts denken - weil man die Negation von Etwas denken kann: Man könnte in der Vorstellung Etwas fortnehmen. Doch auch Etwas lässt sich nicht vorstellen, sondern lediglich denken: als Abstraktion von allem, was ist. Aber die einzige Eigenschaft von Allem, was ist, ist Sein: auch nur eine Ab-straktion, und nur durch sie gibt es etwas. 

Man mag abstrahieren, soviel man will: Man kann eine Negation doch nicht in eine Position verkehren. Sein ist nicht die Umkehrung von Nichtsein, sondern Nichtsein ist das Fehlen von Etwas. Es muss etwas getan worden sein, damit ich darauf reflektieren kann - und da-von abstrahieren und es womöglich verneinen. 

Auf etwas, was lediglich ist, kann ich nicht reflektieren. Es ist lediglich in Raum und Zeit, mehr ist daran nicht auszumachen. Damit es mir als Dieses oder ein Anderes vorkommt, muss ich schon diese oder ein andere Bestimmung an ihm vorgenommen haben, aber das konnte ich nur, als ich daran tätig wurde und es mich seinen Widerstand hat fühlen lassen. Und darauf kann ich re-flektieren, denn in dem Gefühl erfuhr ich etwas von ihm und von mir. Nichts kann ich nicht fühlen, denn es leistet nichts und niemandem Widerstand.

Und Bestimmen ist nicht: eine vorgegebene Bestimmtheit aufsuchen, sondern einem als seiend gefühlten Etwas ein Merkmal an zu tun, das mein Gefühl von ihm qualifiziert.

 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Kategorischer Imperativ ist das reine Wollen.

Michelangelo                                           aus Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkriti 4. Die Schwierigkeit ...