Wirkliches Wissen ist ein solches, das erlaubt, in Raum und Zeit gesetzte Zwecke zu verfol-gen. Wirklich ist Wissen, das aus Raum und Zeit kommt und sich in Raum und Zeit verge-genständlicht. Es entsteht ausschließlich durch Erfahrung. Erfahrung ist die Synthesis aus Anschauung und Begriff. Die Anschauung erfasst das in Raum und Zeit Gegebene; der Be-griff projiziert einen Zweck hinein.
Wissen entsteht nicht ohne Absicht. Wissen heißt, eine intentionale Grundhaltung an iden-tifizierten Gegenständen bestimmen. Was immer an reellem Wissen als intelligibel erscheint, entstammt diesem intentionalen Apriori; was immer daran als material erscheint, stammt aus Raum und Zeit. Dieses ist Geist, jenes ist Stoff, dieses ist das Subjektive, jenes ist das Objektive am Prozess des Wissens. Denn ein Prozess ist wissen: Sein Anfang ist unvor-denklich, sein Ende ist nicht abzusehen.
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Nominal sind diese Definitionen, weil jede Bestimmung ihren Gegensatz immer schon vor-aussetzt. Bestimmungen sind real immer nur im aktuellen Vollzug; sobald sie als gegeben aufgefasst werden, verblassen sie zu Begriffen. Die Begriffe aber sind unverzichtbar, um das Verfahren rückblickend zu durchschauen und auf seine Richtigkeit zu prüfen. Nur so kommt das Wissen zu einem einstweiligen Zustand.
Bild: lernen
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