Montag, 16. Dezember 2024

Identität ist ein unendliches Übergehen aus einer Bestimmbarkeit in die andere.

  wirataka                                                         zu Philosophierungen 

Mein Bewusstsein ist an sich ein Schweben zwischen zwei Unbestimmtheiten; meiner Her-kunft und meiner Zukunft. Mein wirkliches Bewusssein ist aber ein unendliches Übergehen aus einer Bestimmbarkeit in eine andere. Was lediglich schwebt, verbleibt am Platz. Ich da-gegen schreite fort im Bestimmen des Nicht-Ichs Welt, und ipso facto meiner selbst. Die Verbindung beider ist, dass das Unbestimmte mir in der Wirklichkeit stets als ein Zu-Bestim-mendes vorkommt.

Ich kann mich des Bestimmens absichtsvoll enthalten. Das nannte Schiller den ästhetischen Zustand.

Ich kann mich nur in der Welt bestimmen. Im ästhetischen Zustand bin ich der Welt abhan-den gekommen. Die reale Welt ist bis heute die der Arbeit und des Austauschs. Das ist eine endlose Reihe des Bestimmens und Bestimmtwerdens - der Wechsel
bestimmung: nicht der gegenseitigen Bestimmtheit, sondern des tätigen gegenseitigen Eingrenzens, Feststellens und Identifizierens; und ihres jeweiligen Überbietens.

Welche Bestimmtheit dauert und welche vergeht, ist in stetigem Progress. Nur eine Be-stimmtheit bleibt, und auch nur, wenn ich es will: meine Bestimmtheit als ein Bestimmen-der. Die Andern bleiben mir, so wie ich ihnen, in einer schwebenden Bestimmtheit als zu-Bestimmende. 

Bestimmen ist Tätigsein und geschieht nur actu; Dauer hat lediglich der Begriff, doch der ist nicht real.

30. 3. 20




Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen

Noumena.*

                                        zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik    Ein Begriff, der uns in die intelli...