'Auch das Tier lebt in Bedeutungen', hieß es in einem meiner Texte.
"...weil
es mir der
Hauptthese zu widersprechen scheint, derzufolge
das Proprium Huma-num doch die Doppelung von Erscheinungsstrom und
Bedeutung ist, also die Bedeutungs-stiftung
als genuin Menschliches anzusehen ist", schrieb dazu ein eiliger
Reviewer. Nicht be-achtet hat er die kleine, aber spezifische Differenz: nur weiß es nichts davon. Weil die Men-schen von den Bedeutungen der Dinge wissen,
haben sie die Möglichkeit der Wahl. Jene ha-ben sie nicht. Die Dinge
haben Bedeutung für sie als Exemplare ihrer Gattung, aber nicht für sie
als Subjekte. Sie müssen und können nicht urteilen.*
Freiheit sei Einsicht in die Notwendigkeit, sagte ein Knecht.
Wissen ist die Einsicht in die Möglichkeit von Freiheit.
19. 12. 13
*) urteilen = eine Erscheinung einer Bedeutung zuordnen; 'x gilt als A'.
21. 12. 17
Die Erscheinung ist ein singulum. Bedeutung ist ein Allgemeines.
10. 11. 20
Und noch ein Nachtrag: Dass Bedeutungsstiftung ein Proprium Humanum sei, trifft aller-dings zu, da hatte der hastige Reviewer Recht - denn anders als der Mensch setzt ein Tier sich seine Bedeutungen nicht selber und schon gar nicht mit Absicht, sondern findet sie in seinem Gattungsbestand als gegeben vor. Es muss sie daher nicht einmal bemerken.
1. 12. 24
Und gleich noch ein Nachtrag zum Nachtrag: Natürlich haben die Menschen nicht alle Be-deutungen, denen sie begegnen, ursprünglich selbstgemacht - die meisten haben auch sie naturgegeben vorgefunden; aber das wissen sie erst, seit sie schon soundsoviele selber ge-macht hatten - und erst seither können sie sie unterscheiden und verwechseln.
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