Freitag, 6. Dezember 2024

Der Wert entsteht aus den Preisen - nicht umgekehrt.

Hans im Glück                                                                                     aus Marxiana

Preiß, der nicht auf Werth reducirbar ist, sei es unmittelbar oder durch eine Reihe Mittelglie-der, drückt einen blos zufälligen Austausch von irgend etwas gegen Geld aus. Und so kön-nen Dinge, die der Natur der Sache nach keine Waaren sind und daher in diesem Sinn extra commercium hominum durch ihren Austausch gegen Geld in Waaren verwandelt werden. Daher der Zusammenhang zwischen Venalität und Corruption und Geldverhältniß. Da das Geld die verwandelte Gestalt der Waare ist, sieht man ihm nicht an, wo es herkommt, was in ihm verwandelt ist, Gewissen, Jungfernschaft oder Erdäpfel.
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K. Marx, Ökonomisches Manuskript 1863-67, MEGA II/4.1, S. 117


Nota I. - Bevor der Austausch regelmäßig und ipso facto regulierend wird, werden die mehr oder minder wechselnden Preise nicht auf einen Durchschnitt und folglich nicht auf ihren Wert reduziert. Erst mit Enfaltung der Marktwirtschaft 'setzt sich das Wertgesetz nach und nach durch', oder richtiger gesagt: bildet sich der Wert aus. Und findet sich schließlich, dass Erdäpfel generell austauschbar und daher Waren sind, die Gewissen gottlob aber nicht.

6. 9. 15 

Nota II. - Nota I ist ein dialektischer Kalauer. Wenn einer heute vom Mars auf die Erde fie-le, müsste es ihm so vorkommen, als ob der Wert einer Ware dadurch entstünde, dass die Preise sich auf dem Markt zu Durchschnitten ausbilden. Das wäre eine 'historische' Darstel-lung: Beschreibung dessen, was zu sehen ist. Logisch wird man dagegen annehmen, dass der Wert schon vorab in den Preisen 'enthalten' gewesen sein muss: nämlich in der Art und Weise, wie die Preise sich ausgebildet haben würden, wenn sie nicht auf dem Markt in Kon-kurrenz getreten wären und sich nicht zu Durchschnitten ausgeglichen hätten. Das setzt freilich jede Menge von Reflexionen und begrifflichen Abstraktionen voraus. Abstraktionen setzen, als Gegenstück zur Reflexion, etwas voraus, wovon abstrahiert und worauf reflek-tiert wurde. Was wäre das? Es wäre der 'Begriff' des Gesamtprozesses, der analytisch - a po-steriori - schon gewonnen wurde, und der nun der Rekonstruktion des Gesamtzusammen-hang a priori zu Grunde gelegt wird.

Das ist das Verfahren der Kritik der Politischen Ökonomie. Es ist dasselbe Verfahren, das Fichte - im Unterschied zur historischen und zur logischen Darstellung - das genetische nennt.
JE,
1. 4. 20 



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