Donnerstag, 31. Oktober 2024

Synthesis a priori.

A. v. Werner, Simson                     zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete ..

 Gesetzt, ein Mensch hätte noch nichts getan (welches absurd ist und nur auf einen Augen-blick gesetzt worden). Dennoch soll er etwas tun, es wird also postuliert, dass er schon einen Begriff vom Handeln habe. Dieser Begriff, der bei ihm nicht aus der Erfahrung kom-men kann, müsste beim ihm ein Begriff a priori sein. So hier. Ich finde mich als Handeln-sollendes, da liegt das Handeln schon drinnen. Das ist ganz klar eine Versinnlichung, die zusammengesetzt ist aus dem Zweckbegriff, der kein Handeln ist, und dem Realisieren, das nicht gefunden wird; also gleichsam in der Mitte schwebend.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 230

 

Nota. - Diese Synthesis aus realem und idealem Handeln ist a posteriori apriori. A posteriori nämlich für die Reflexion, auf sie zurückblickt, apriori im Handeln selbst, in dem der Han-delnde sie unmittelbar anschaut. Handeln ist das nicht nur gedachte, sondern realisierte Wol-len, das als ihm 'zu Grunde liegend' gedacht werden muss. Reales und ideales Handeln sind in diesem ihren Grunde dasselbe. Erst der rückblickenden Reflexion erscheinen sie als zwei-erlei, die erst noch synthetisiert werden müssten.
JE 

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