aus Marxiana
Das Capital ist Geld
(für sich gesezter Tauschwerth) aber nicht mehr Geld als in einer be-sondren
Substanz und daher ausgeschlossen von den andren Substanzen der
Tauschwerthe neben ihnen existirend, sondern in allen Substanzen, den
Tauschwerthen jeder Form und Daseinsweise der vergegenständlichten
Arbeit seine ideale Bestimmung erhaltend.
Insofern das Capital, als in allen
besondren Formen der vergegenständlichten Arbeit existi-rendes Geld nun
in Prozeß tritt mit der nicht vergegenständlichten, sondern lebendigen,
als
Prozeß und Akt existirenden Arbeit, ist es zunächst dieser qualitative
Unterschied der Sub-stanz in der es besteht von der Form, worin es nun
auch
als Arbeit besteht. Es ist der Pro-zeß dieser Unterscheidung und der
Aufhebung derselben, worin das Capital selbst Prozeß wird. Die Arbeit
ist das
Ferment, das in es geworfen wird, es nun zur Gährung bringt.
Einerseits muß
die Gegenständlichkeit, worin es besteht verarbeitet, d. h. von der
Arbeit
aufgezehrt, andrerseits die blose Subjektivität der Arbeit als bloser
Form
aufgehoben, und sie in dem Material des Capitals vergegenständlicht
werden.
Die Beziehung des Capitals sei-nem Inhalt nach auf die Arbeit, der
vergegenständlichten Arbeit auf die lebendige Arbeit – in dieser
Beziehung, wo
das Capital passiv gegen die Arbeit erscheint, ist es sein passives
Dasein,
als besondre Substanz, das in Bezug auf die Arbeit als formende
Thätigkeit
tritt – kann überhaupt nur die Beziehung der Arbeit auf ihre
Gegenständlichkeit, ihren Stoff sein – (was schon im ersten Capitel aus-/einanderzusetzen, das dem [vom]
Tauschwerth vorher-gehn und von der
Production im Allgemei-nen handeln muß) – und in Bezug auf die Arbeit
als
Thätigkeit hat der Stoff, die vergegenständlichte Arbeit, nur 2
Beziehungen,
die des Roh-stoffs, d. h. des formlosen Stoffs, des blosen Materials für
die
Formsetzende, zweckmässige Thätigkeit der Arbeit und die des
Arbeitsinstruments, des selbst gegenständlichen Mittels, wodurch die
subjektive
Thätigkeit zwischen sich und den Gegenstand, selbst einen Gegen-stand als
ihren Leiter schiebt.
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K. Marx, Grundrisse, MEGA II/1.1, S. 218f. [MEW 42, S. 219f.]
Nota. - M. 'kokettiert'
hier wieder mit Hegels 'eigentümlicher Ausdrucksweise', er skizziert
eine Ontologie der Arbeit, die eher in die Metaphysik gehört als in die
Politische Ökonomie; aber vielleicht doch in die Kritik an ihr?
Solange der Standpunkt, von dem aus kritisiert wird, zumindest auch
ein philosophischer bleibt, ist Dialektik die angezeigte Methode der
Darstellung. Aber schon in ihrer enthegel-ten Form: Nicht substantiierte
Begriffe 'entfalten sich', sondern überall tritt die Arbeit, näm-lich
reelle physische Tätigkeit, als das Subjekt auf, dem der tote Stoff
lediglich entgegen steht, und der geformte Stoff – das selbst als Arbeitsprodukt entzifferte Kapital – als Mittel dient; während es aber umgekehrt erscheint.
Der chaotisch nachlässige Satzbau
verweist aber darauf, dass M. sich bewusst ist, an dieser Stelle mehr
mit seiner Vergangenheit als Philosoph abzurechnen, als dass er positiv
an der Vivisektion der bürgerlichen Produktionsweise voranschreitet.
JE 9. 10. 15
Nota.
Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe sie im Internet gefunden.
Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht
wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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