photaq aus Marxiana
Zunächst war im 'Tauschwert' nur die - höchst subjektiv geschätzte - Mühsal dargestellt, die es den Verkäufer gekostet hatte, sich die Ware 'anzueignen'; erst wenn die Arbeit selbst all-gemein veräußerlich* geworden, kann sie selbst als solche "Substanz" des Tauschwerts wer-den; indem die Zeit ein exaktes Maß hat: denn sie wird zeit weise
verkauft und verbraucht; erst wenn der Tauschwert ein exaktes, d. h.
objektives Maß gefunden hat, kann sich der Austausch verallgemeinern; weil sich der Austausch tatsächlich verallgemeinert hat und die Arbeit selbst zu erfassen begann, war ein exaktes, objektives (exakt, objektiv = allgemein) Maß erforderlich.
8. 12. 86
Das ist gar nicht ketzerisch, das klingt nur so: Von Luther könnte es stammen, der hat tat-sächlich die wierde
aus der Mühsal erklärt. Die Pointe ist aber einfach die, dass, wo ein
Tausch nur zufällig und bei Gelegenheit vorkommt, das Ding eben keine Ware
ist und daher auch keinen 'Wert' hat. Denn beides sind
gesellschaftliche Bestimmungen, die erst unter Bedingungen regelmäßigen
Verkehrs erforderlich und möglich werden.
Zufall und Gelegenheit sind die gedanklichen Prämissen der diversen
Grenznutzen-The-orien, die 'den Wert' aus dem Durchschnitt einer endlosen
Reihe von Austausch-Akten entstehen lassen, bei denen zwei vereinzelte
Individuen die Mühsal abschätzen, die sie der Erwerb des einen Dings
gekostet hat und sie der Erwerb des andern Dings kosten würde. Es fragt
sich nur, wie ein Durchschnitt auf diesem Wege zustandekommen soll.
Unter besagten Voraussetzungen träfe die Erklärung zu. Aber die
Bedingungen gelten selbst in der Wüste nur, wenn alle beide schon mit
dem Tode ringen. Dann sind sie aber wahrscheinlich nicht mehr zu zweit
und an Wiedererwerben ist gar nicht zu denken.
7. 7. 20
*) Dass veräußern schlechthin zu Geld machen bedeutet, versteht sich wohl erst seit zwei Jahrhunderten von selbst. Wenn aber der Wert das Wesen der Ware wäre, müsste man sagen: verinnern.
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