Nachtrag zu gestern.
Sie werden auf diesem Blog viele Wiederholungen bemerken; zu viele vielleicht. Anders kann es aber nicht sein. Zweck ist, Grund und Zweck der Vernunft in einem System dar-zustellen. Vernunft nun 'gibt es' nicht, sondern geschieht als Tätigkeit, in actu. Sie ins Sy-stem fassen heißt, sie als einen Akt auffassen, als Kette von infinitesimalen Momenten, die in der Darstellung - der Wissenschaftlehre - genetisch aus einander entwickelt werden, in der Darstellung der Darstellung aber nur willkürlich hergeleitet werden können.
Mit
andern Worten, Sie können anfangen, wo Sie wollen, durch Zufall oder
mit reflektierter Absicht - Sie werden immer ins Rutschen kommen, denn
ein Ende kann sich nie aus der Sache selbst ergeben, sondern immer nur
aus redaktionellen, editorischen Rücksichten. Es ist eben nur Willkür
möglich. Man muss der Sache ins Auge schauen: Eine optimale,
voll-ständige und endgültige Darstellung kann es nicht geben.
Das
ist für die Philosophie ein Glücksfall. Ein dogmatisches Einstauben
wird es auch nicht geben, und keine Versuchung zu philologischer
Spitzenklöppelei. Es ist kein doktrinäres Korpus, sondern die
gedankliche Bedingung realer Wissenschaft. Man kann es es nur nut-zen,
indem man es anwendet. Selber anwendet.
Von welcher andern Philosophie kann man das sagen?
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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