dailymotion aus Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Man sieht hier, wie aus der intelligiblen Welt ein sinnliche Welt entstehen kann dadurch:
1) Wir müssen alle diskursiv denken.
2) Wir müssen allem Bestimmten ein Bestimmbares voraussetzen.
3) Das vorauszusetzenden
Bestimmbare bekommt den Charakter der Objektivität. (Es erscheint als
ein Gefundenes, Gegebenes, ohne unser Zutun Vorhandenes.)
Des Übergehens, es mag nun sein ein
Übergehen des Denkens oder des Wollens, werde ich mir bewusst als
meines eignen Wirkens; es setzt aber allemal ein Bestimmbares voraus,
von dem übergegangen wird, und insofern ist das Bestimmbare gegeben. Es
kommt nicht vor, außer in wiefern ich es denke, aber wenn ich denke und will, so kommt es vor als mein Denken und Wollen bedingend als ein Gefundenes.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 147
Nota. - Dies für Leser, die neu auf diese Seiten gekommen sind:
Hier steht nicht: Das Bestimmbare, Objektive ist nur,
insofern ich denke. Vom Sein ist in der Wissenschaftslehre gar nicht
die Rede, sondern vom Wissen. Sondern das Bestimmbare kommt vor, sofern ich will und denke. Wissenschaftslehr handelt davon, wie es kommt, dass uns etwas vorkommt. Sie sagt aber nicht, 'dass
uns das nur so vorkommt'! Von etwas, das uns nicht vorkommt, können wir
nichts wissen, und über das, wovon wir nichts wissen, sollten wir nicht
reden.
JE, 5. 9. 15
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