M. Ernst
aus Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Im ganzen Bewusstsein komme ich nur
immer vor als Vermögen. Wir wollten das Bewusst-sein der Agilität des
Ich ableiten nicht als etwas, das geschehen ist, sondern als etwas
unmit-telbar Geschehendes. Oben argumentierten wir so: Ich finde meine
eigene physische Kraft als bewegt; durch sie hindurch erblicke ich ein
Objekt als Resultat meiner Kausalität; aber wie wird die physische Kraft
die meinige?
Ich beziehe diese Bestimmtheit
derselben auf mein Selbstbestimmen, welches ich voraus-setze als
Erklärungsgrund. Demnach entsteht die höhere Frage: Wie werde ich mir
meines Selbstbestimmens bewusst? Dies haben wir zuletzt erörtert.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 205
Nota I. -
Bestimmen kann ich nicht, ohne davon zu wissen. Ich kann überhaupt von
nichts anderem wissen, als von meinem Bestimmen. Das Wissen von mir als
Bestimmenden ist die Bedingung von allem Wissen. Das Bewusstsein meiner schafft die Dimension bewussten Seins schlechthin.
17. 6. 20
Nota II.. - Sich-setzen ist eine reale Tätigkeit, sich-bestimmen ist ein Reflektieren darauf; ist ideale Tätigkeit und geschieht noch nur im Vorstellen.
JE
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