Samstag, 31. August 2024

Die Grundform allen Bestimmens ist das sich-selbst-Bestimmen.

M. Ernst                      aus Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
 
Im ganzen Bewusstsein komme ich nur immer vor als Vermögen. Wir wollten das Bewusst-sein der Agilität des Ich ableiten nicht als etwas, das geschehen ist, sondern als etwas unmit-telbar Geschehendes. Oben argumentierten wir so: Ich finde meine eigene physische Kraft als bewegt; durch sie hindurch erblicke ich ein Objekt als Resultat meiner Kausalität; aber wie wird die physische Kraft die meinige? 

Ich beziehe diese Bestimmtheit derselben auf mein Selbstbestimmen, welches ich voraus-setze als Erklärungsgrund. Demnach entsteht die höhere Frage: Wie werde ich mir meines Selbstbestimmens bewusst? Dies haben wir zuletzt erörtert.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 205


Nota I. - Bestimmen kann ich nicht, ohne davon zu wissen. Ich kann überhaupt von nichts anderem wissen, als von meinem Bestimmen. Das Wissen von mir als Bestimmenden ist die Bedingung von allem Wissen. Das Bewusstsein meiner schafft die Dimension bewussten Seins schlechthin.
17. 6. 20   

Nota II.. - Sich-setzen ist eine reale Tätigkeit, sich-bestimmen  ist ein Reflektieren darauf; ist ideale Tätigkeit und geschieht noch nur im Vorstellen.
 JE           


 

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Bestimmt, unbestimmt, bestimmbar; setzen, abstrahieren.

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