Mittwoch, 7. August 2024

Die Welt wird in Raum und Zeit geschieden durch die Zahl.

studio-gong                                              zu Philosophierungen

Wer immer etwas messen will, braucht Zahlen, und Zahlen braucht nur, wer etwas messen will. Was immer durch Zahlen vermessen wird, ist in Raum und Zeit. Genauer gesagt: in Raum oder Zeit. Nur durch Zahlen wird die Welt geschieden in Raum und Zeit, doch nur, was durch Zahlen darstellbar ist, ist in der Welt

Die Zahl setzt alle Dinge, die von ihr erfassbar sind, zu einander ins Verhältnis. Nur inso-fern ist die Welt ein Verhältnis zwischen Allem. Ein reales Verhältnis ist ein tätiges Verhält-nis, oder anders: Wie Welt ist alles, was zu einander in einem tätigen Verhältnis steht. Zu al-lem in der Welt in einem tätigen Verhältnis steht der Mensch, seit wir ihn als einen solchen auffassen. Die Welt ist immer und überall, wann und wo er tätig ist oder möglicherweise werden kann. Nur insofern ist die Welt ein Verhältnis von Allem; nicht sie ist es, sondern er setzt sie als eine solche.

Tätig bin ich hier und jetzt, nie anders. Um tätig zu sein, nämlich nach selbstgesetzten Zwe-cken, muss ich Verhältnisse bestimmen und brauche ich Zahlen - und werde feststellen, dass sie entweder zeitlich oder räumlich bestimmt sind.*

Sie wollten immer schon wissen, was Dialektik ist? Das im elementarsten Sinne ist sie: Die Welt zerfällt in Raum und Zeit, indem die Zahlen ihnen gemeinsam sind; oder auch: Sie ent-steht überhaupt erst als Eine, sobald die Zahl sie scheidet. 

*) Bevor Raum und Zeit auseianderfielen, 'gab es' realiter Bewegung. Wer im Raumzeitkontinuum messen will, findet noch heute entweder ihn oder sie.

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Bestimmt, unbestimmt, bestimmbar; setzen, abstrahieren.

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