zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik, zu Geschmackssachen
So lässt sich alles
Handeln denken als ein Einschränken in eine gewisse Sphäre. Alles Be-wusstsein
ist ein Bewusstsein unseres Einschränkens unserer Tätigkeit, und kann ich mich
nicht anschauen als beschränkend, ohne ein Übergehen von der Un-bestimmtheit zur
Be-stimmtheit zu setzen, also ohne Unbestimmtheit mit zu setzen. Auf diesen
Punkt kommt viel an.
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J. G. Fichte,
Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 35
Nota I. - Kommt viel an: denn an sich sind die Dinge weder bestimmt noch unbestimmt; 'an sich' sind sie gar nicht; weder bestimmt noch unbestimmt. Bestimmt oder unbestimmt sind sie für diesen oder jenen - oder aber sie sind nicht: und sind nicht dieses oder jenes.
Nota II. - Wird der Mensch als schlechthin tätig gedacht, dann ist jede wirkliche Tätigkeit eine Beschränkung dieser Tätigkeit-überhaupt. Und die Beschränkung ist eine Bestimmung. Unbeschränkt hieße unbestimmt.
11. 12. 23
Nota III. - Das ist die 'Bestimmung', das heißt: Anti bestimmung des Ästhetischen: Ästhe-tisch nennen wir, was als unbestimmt bestimmt ist. Genauer genommen: was ent bestimmt wurde - so, als ob unsere Tätigkeit nie eingeschränkt worden wäre.
JE, 29. 8. 2024
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