aus Marxiana
Der Charakter 1. des
Produkts als Ware, und 2. der Ware als Produkt des Kapitals, schließt
schon sämtliche Zirkulationsverhältnisse ein, d. h. einen bestimmten
gesellschaftlichen Pro-zess, den die Produkte durchmachen müssen und
worin die sie bestimmte gesellschaftliche Charaktere annehmen; er
schließt ein [ein] ebenso bestimmtes Verhältnis der Produktions-agenten, von [dem] die Verwertung ihres Produkts und seine Rückverwandlung, sei es in Lebensmittel, sei es in Produktionsmittel, bestimmt ist.
Aber auch abgesehen
hiervon, ergibt sich aus den beiden obigen Charakteren des Produkts als
Ware, oder Ware als kapitalistisch produzierter Ware, die ganze
Wertbestimmung und die Regelung der Gesamtproduktion durch den Wert. In
dieser spezifischen Form des Werts gilt die Arbeit einerseits nur als
gesellschaftliche Arbeit; andererseits ist die Verteilung dieser
gesellschaftlichen Arbeit und die wechselseitige Ergänzung, der
Stoffwechsel ihrer Produk-te, die Unterordnung unter und Einschiebung in
das gesellschaftliche Triebwerk, dem zu-fälligen, sich wechselseitig
aufhebendenTreiben der einzelnen kapitalistischen Produzenten
überlassen.
Da diese sich nur als
Warenbesitzer gegenübertreten und jeder seine Ware so hoch als möglich
zu verkaufen sucht (auch scheinbar in der Produktion selbst nur durch
seine Willkür geleitet ist), setzt sich das innere Gesetz nur durch
vermittelst ihrer Konkurrenz, ihres wechselseitigen Drucks aufeinander,
wodurch sich die Abweichungen gegenseitig aufheben. Nur als inneres
Gesetzt, den einzelnen Agenten gegenüber als blindes Naturge-setz, wirkt
hier das Gesetz des Werts und setzt das gesellschaftliche Gleichgewicht
der Produktion inmitten ihrer zufälligen Fluktuationen durch.
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K. Marx, Das Kapital III, MEW 25, S. 887
Nota. - Das Wertgesetz gilt "spezifisch", nämlich unter der Voraussetzung, dass sich die Gesellschaft bereits zu einem kapitalistischen System ausgebildet hat - nach
der "ursprüng-lichen Akkumulation". Wer diesem Gedanken nicht folgen
mag, muss sich nur an M.s obige Formulierung halten; da steht es
deutlich genug.
Es ist die faktische Anerkennung durch das wirkliche Handeln der Austauschenden, das die Geltung ausmacht;
und die nennt Marx ein 'Gesetz' - sofern es nämlich den Kokurrenten
nicht als ihre eignes Handeln vorkommt, sondern als unerklärlicher
Zufall.
Das wirkliche Handeln der Austauschenden findet unter sachlichen Bedingungen statt, die in ihm zur Geltung kommen. Und die sind gegeben in der Verteilung:
"...kann gesagt wer-den, dass das Kapital... selbst schon eine
Verteilung voraussetzt: die Expropriation der Ar-beiter von ihren
Arbeitsbedingungen, die Konzentration dieser Bedingungen in den Hän-den
einer Minorität von Individuen..." (ebd., S. 886) Die Teilung der Arbeit setzt die Ver tei-lung der Arbeitsmittel schon voraus - und bedingt wiederum die Ver teilung der Arbeitszeit: nämlich die Bestimmung darüber, welche, d. h. wessen Bedürfnisse gesellschaftlich wieviel gelten sollen.
Keine Chance für den 'naturalistischen Wertbegriff'...
JE, 28. 12. 16
Nota - Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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