Montag, 7. Juli 2025

Von Wahrheit und Richtigkeit.

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Aussagen über Dinge und ihre Verhältnisse  zueinander können stimmen, zutreffen und richtig sein. Es muss sich immer was daran vermessen lassen. Ich kann sie unberücksichtigt lassen.

Wahr und unwahr können nur Sinnbehauptungen sein. Sie lassen sich nur ermessen und bleiben Gegenstand eines Geschmacksurteils. Sinnbehauptungen sind solche, die mir eine Stellungnahme abnötigen.

Warum letzteres? 

Auch sie könnte ich unbeachtet lassen - aber nur, wenn ich sie nicht schon zur Kenntnis genommen habe. Andernfalls müsste ich ihr beipflichten oder sie ablehnen. Beides natürlich auch beiläufig, nebenher und fast ein wenig unwillig - und sie links liegenlassen, weil sie mir nicht wichtig genug erscheint. Auf Nachfrage könnte ich die Antwort verweigern, doch im Stillen wüsste ich wohl, worum es geht, und eine Ahnung von meiner Stellungnahme hätte ich auch.

Ich hätte mich also drücken müssen. 

Eine richtige Aussage bezieht sich auf den Zustand von Dingen, die sind. Sie fügt dem Zustand nichts hinzu und schmälert ihn nicht. Eine wahre Aussage bezieht sich auf ein Handeln: nämlich was ich in einer gegebenen Situation tun sollte. Sie muss nicht richtig sein in einem sachlichen Sinn, nämlich dass mir ihre Ausführung gelingt, und kann doch wahr sein in dem Sinne, dass ich etwas anderes nicht hätte tun dürfen, unerachtet des nicht möglichen Erfolgs.  

Die Wahrheit der Aussage bezieht sich nicht auf einen Sachverhalt, sondern auf mich selbst. Ich wäre es, der verändert würde, wenn ich einer eingesehenen Wahrheit nicht Folge leistete. Auch wenn ich handelnd einsehen musste, dass mein Urteil sachlich falsch gewesen ist und ich an meiner Maxime faktisch vorbei gehandelt habe, wäre ich danach nicht mehr derselbe wie zuvor.

Allerdings kann keiner von mir erwarten, dass ich, bloß weil er was von mir erfahren will, mich gleich zu einem Handeln aufraffe. Zwar kann ich schlecht tun, als hätte ich nichts gehört. Aber ich könnte leicht darauf verzichten, etwas zu tun. 

Ich bin schon etwas älter, ich erinnere mich an eine Zeit, wo man immer wieder mal zu hören kriegte, "einer allein hätte ja gar nichts tun können". Jüngere, die den Satz noch nie gehört haben, mögen sich nur fragen, wie viele ihn wohl denken mussten, damit er... richtig wurde.

 


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