
Ich: Was sich in Begriffen darstellen lässt, ist ein Verhältnis. Washeiten können nur ange-schaut, aber nicht definiert werden.
Er: Durch Begriffe werden Washeiten ins Verhältnis gesetzt.
Ich: Das ist Haarspalterei. Washeiten sind sie nur, sofern sie kein Verhältnis sind, sondern in ein solches erst gesetzt werden müssen. Diese sind originär, jene zusammengesetzt.
Er: Originär scheinen sie bloß. Wenn man nur gründlich genug sucht, wird man an ihnen Bestimmungen finden, die an ihnen sind und nicht vor ihnen. Am Anfang steht Vorgefun-denes, das muss allerdings angeschaut werden; begriffen werden Synthesen. Sie sind Gegen-stände von Erfahrung; es sind die Begriffe, die Anschauungen überhaupt erst zu Erfahrun-gen machen.
Ich: Was fügt aber der Begriff der Anschauung hinzu?
Er: Die Idee vom Wesen.
Ich: Das Wesen wird zitiert als eine Sache, die der Erscheinung zu Grunde liegt. Das ist garnichtmal falsch - wenn gemeint ist, wie sie mir erscheint. Sie erscheint mir erst als diese und keine andere, wenn ich frage, was ich mit ihr anfangen könnte. Anfangen kann ich freilich nur, wenn ich eine Absicht habe. Der Grund meiner Wahrnehmung der Sache - der Grund, weshalb sie für mich ist - ist ein Zweck, den ich ins Auge fasse.
Er: Du musst doch aber deinerseits ein Grund haben, weshalb du Dieses beabsichtigst und nichr Jenes.Ich: Diese Suche kann nur eine endlose Haarspalterei ergeben. Ich kann ihr aber apriori ein Ende setzen: Es ist die UrTeilung in gut und schlecht; in Billigung und Ablehnung.
Er: Das ist keine Ur Teilung, sondern eine nachträgliche Abstraktion aus mannigfaltigen Erfahrungen; alle nach dem Modell Essbar oder nicht essbar?
Ich: Die Abstraktion wurde aber nicht vorgefunden. Sie ist eine Synthesis. Sie ist eine zwie-spältige Reduktion auf einen nacher fundenen Kern. Billigung und Ablehnung sind keine erfahrbaren, weil vorfindliche Gegebenheiten, sondern Taten.
Er: Das ist existenzialistisch.
Ich: Ja, und ästhetisch.
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