Mit Ausnahme seiner eignen Arbeiter, erscheint jedem Capitalisten gegenüber die Gesammt-masse aller andren Arbeiter nicht als Arbeiter, sondern als Consumenten; Besitzer von Tauschwerthen (Salair), Geld, das sie gegen seine Waare austauschen. Sie sind ebensoviel Centren der Circulation von denen der Akt des Austauschs ausgeht und der Tauschwerth des Capitals erhalten wird. Sie bilden einen proportionell sehr grossen Theil – obgleich not quite so great as is generally imagined, wenn man die eigentlich industriellen Arbeiter im Auge hält – der Consumenten.
Je grösser ihre Anzahl –
die Anzahl der industriellen Bevölkerung – und die
Masse Geld, worüber sie zu verfügen haben, desto grösser die
Austauschsphäre für das Capital. Wir haben gesehn, daß es die Tendenz
des Capitals
die Masse der industriellen Bevölkerung möglichst zu steigern. /
...
Eigentlich geht uns
hier das Verhältniß des einen Capitalisten zu den
Arbeitern der andren Capitalisten noch gar nichts [an]. Es zeigt nur die
Illusion jedes Capitalisten, ändert aber nichts am Verhältniß von
Capital
überhaupt zu Arbeit. Jeder Capitalist weiß von seinem Arbeiter, daß er
ihm
gegenüber nicht als Producent dem Consumenten [gegenüber] steht und
wünscht seinen Consum, i. e. seine Tauschfähigkeit, sein Salair
möglichst zu
beschränken. Er wünscht sich natürlich die Arbeiter der andren
Capitalisten
als möglichst grosse Consu-menten seiner Waare.
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K. Marx, Grundrisse, MEGA II/1.2 , S. 330-33 [MEW 42, S. 332f. ]
Nota. – Grob
gesagt: Der Kapitalist wünscht, dass seine eignen Arbeiter möglichst
wenig und die Arbeiter der andern Kapitalisten möglichst viel verdienen.
Denn die Kapitalien konkurrieren. Anders hätte eine Arbeiterbewegung nicht entstehen können.
Konkurrenz ist keine zufällige, sondern die wesentliche Bestimmung des
Kapitals. Wieso muss das Kapital Mehrwert hervorbringen? Um es zu
akkumulieren. Warum muss es ak-kumulieren? Weil der Konkurrent
akkumuliert – und, indem er billiger produziert, sich vom gemeinsam
erwirtschafteten Mehrwert durch den Ausgleich der Profitrate auf dem
Markt einen Extraprofit aneignet, den er dem Konkurrenten entzieht, und
schließlich schneller akkumuliert als jener – und ihn womöglich am Ende auffrisst.
Der Kapitalist kann nicht wie ein Zunftbürger sagen: Klein, aber mein; ich begnüg' mich mit dem, was ich habe. Er muss konkurrieren.
JE, 19. 10. 15
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