
Die "transzendentale" Fragestellung ist rein kritisch: Wissen kann nicht zustande kommen, indem 'Information' aus dem Objekt quasi wie ein Postpaket "abgeht" und im Subjekt wie in einem Behältnis "ankommt". Dann müsste man sich das Objekt als einen 'Absender' vor-stellen - und also selber als ein Subjekt. Subjekti(vi)tät muss also als das Prioritäre - das, was apriori 'da' ist - vorgestellt werden. 'Objektität' ist also das, was sekundär - aposteriori - 'hin-zu' kommt. Dann müsste man in der Realgeschichte des empirisch vorfindlichen Wissens gedanklich alles Objektive nach und nach 'abtragen' können und am Ende auf das 'rein Sub-jektive' stoßen: dasjenige, dem keine Begegnung mit Objektivem voraus gegangen ist, son-dern selbst das eigentlich Agile (=dasjenige, von dem die 'Bewegung' aus ging) war. Was je-weils als 'apriori' und was als 'aposteriori' erscheint, hängt von der Reflexionsebene ab.
Am untersten Ende der Analyse, auf der "transzendentalen" Ebene, wo von allem Gegen-ständlichen schon abstrahiert wurde, bleiben der analysierenden Intelligenz nur die "Vermö-gen" übrig; aber nicht als etwas, das man (als 'gegenständlich') angetroffen hat (und im psy-chologischen Test nachweislich ist), sondern als etwas, das man schlechterdings annehmen muss: denn da 'Erkenntnis' offenkundig geschieht, muss man notwendiger Weise anneh-men, dass es ein 'Vermögen' dafür gab!
(Bei Kant sind es drei; die 'reine', theoretische und die 'praktische' Vernunft sowie die Ur-teilskraft. Die Frage, ob es sich vielleicht nur um verschiede Modi, verschiedene 'Seiten' des einen Grundvermögens handelt, hat er sich zwar gestellt, aber bearbeitet hat er sie nicht mehr.)
aus e. online-Forum; in 2007
*) und schon gar nicht, als gäbe es 'von Natur' zwei Klassen von Gegenständen: die apriorischen und die aposteriorischen...
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