Samstag, 1. Februar 2025

Ästhetik des reinen Wollens.

                                                                                     zu Geschmackssachen

Fichtes reines Wollen ist bestimmt als zweckhaft ohne Zweck. So ist nach Kant das Schöne: zweckmäßig, ohne dass ein Zweck an ihm erkennbar ist.

Man könnte sagen: gewollt, ohne gewollt zu sein. Man sollte folgern: Das reine Wollen ist an sich ästhetisch - vor aller Bestimmung.*

*

Phänomenal ausgedrückt: Die ästhetische Betrachtung ist der vergebliche Versuch, zu be-stimmen, wo es nichts zu bestimmen gibt.

16. 10. 18 

*) Ist ästhetisch heißt in dieser Betrachtungsweise: wird als ästhetisch gedacht.

 

An sich sei das Ding nur ästhetisch, habe ich geschrieben. Nicht geschrieben habe ich, das Ding-an-sich sei ästhetisch. Was man dem Ding nur selber und keinem andern zuschreiben kann, ist seine Erscheinung. Die kann man anschauen, und das ist eine ästhetische Hand-lung. Es ist die erste Erscheinungsform des Wollens: indem sich darin die tätige Seite des fühlenden Individuums gegen seine leidende Seite verselbst ständigt. "Anschauen ist, im Gegensatz zum Gefühl, Tätigkeit." Es ist nicht 'reines Wollen', das "gibt es" gar nicht, son-dern ist bloßer Gedanke. Der erste Auftritt des Ichs in der sinnlichen Welt ist das anschauen-Wollen.





Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE

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