
Einerseits schafft die kapitalistische Productionsweise, die
sich jetzt als eine Productions-weise sui generis gestaltet,
eine veränderte Gestalt der materiellen Production. Andrerseits bildet
die-se Veränderung der materiellen Ge- stalt die Basis für die
Entwicklung
des Capi-talverhältnisses, dessen adaequate Gestalt daher einem
bestimmten Entwicklungsgrad der Productivkräfte der Arbeit entspricht.
Man hat bereits gesehn, daß ein bestimmtes und stets wachsendes Minimum von Capital in der Hand des einzelnen Capitalisten einerseits
nothwendige Voraussetzung, andrerseits be-ständiges Resultat der spezifisch capitalistischen Productionsweise. Der Capitalist muß Eigenthümer
oder Besitzer von Productionsmitteln auf einer gesellschaftlichen Stufenleiter
sein, in einem Werthumfang, der alles Verhältniß zu der möglichen
Production des Einzel-nen oder seiner Familie verloren hat. Dieß Minimum des
Capitals ist um so grösser in einem Geschäftszweig, je mehr er
capitalistisch betrieben wird, je höher die gesellschaftliche
Productivität der Arbeit
in ihm entwickelt ist. In demselben Umfang muß das Capital an
Werthgrösse zunehmen und gesellschaftliche Dimensionen annehmen,
also allen individu-ellen Charakter abstreifen.
Eben die Productivität
der Arbeit, Masse der Production, Masse der Bevölkerung, Masse der
Surplusbevölkerung, die diese Productionsweise entwickelt, ruft mit
frei gesetzten
Ca-pital und Arbeit beständig neue Geschäftszweige hervor, in denen das
Capital wieder auf kleiner Stufenleiter arbeiten kann und wieder die ver/schiednen
Entwicklungen durchlau-fen, bis auch diese neuen Geschäftszweige auf
gesellschaftlicher Stufenleiter betrieben wer-den. Dieser Prozeß
beständig. Gleichzeitig die capitalistische Production tendirend sich aller
ihrer bisher noch nicht bemächtigten Industriezweige, wo nur noch
formelle Subsumtion, zu erobern.
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K. Marx, Ökonomisches Manuskript
1863-1865, MEGA II/4.1, S. 105f.
Nota I. - Wer
sich mehr als nur anschauend mit bildender Kunst beschäftigt, wird
eines Ta-ges verblüfft bemerken, dass die absolute Größe eines Objekts
selbst eine ästhetische Quali-tät an ihm ist. Ähnlich geht es ihm, wo erkennbar wird, dass das
schiere Quantum des Wer-tes keine relative Größe und keine formale
Bestimmung ist, wie von dem eigenschaftslosen Wert in seiner Abstraktion
zu erwarten wäre, sondern unter gegebenen Umständen eine qualitative Bestimmung: Groß genug (Relation), um als Kapital fungieren (Qualität) zu kön-nen. Das Geheimnis: Ob die Wertmenge groß genug ist, entscheidet über ihren Gebrauchs-wert, ohne den sie nichts wert wäre. (Hier schlägt nicht 'Quantität in Qualität um'; sondern Tauschwert ist nur an einem Gebrauchswert; mal kommt es auf diesen, mal auf jenen an.)
16. 9. 18
Nota II. - Ebendies ist der Grund für den tendenziellen Fall der Profitrate. Wer nicht glau-ben will, dass der Gebrauchswert in der Kritik der Politischen Ökonomie eine "ganz anders wichtige Rolle" spielt als in der Politischen Ökonomie, kann es hier mit den Händen grei-fen. Man könnte fast meinen, allein dieser Unterschied ist schon die Kritik.
JE, 13. 9. 20
Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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