[§ 5] zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Etwas
ist, das anschaubar ist. Etwas und Anschauung sind Wechselbegriffe.
Das, wozu sich die Selbsttätigkeit bestimmt, ist Etwas: Was ist es denn?
Dies soll unsere Untersu-chung sein.
1) Das bis jetzt Reflektierte war ein Zustand der Intelligenz. Es [unleserlich] war Bestimmbar-keit, Übergehen und Bestimmtheit, dies lag im einfachen Faktum.
Wie kommt es nun, dass bestimmbar und bestimmt anschaubar ist? Im
vorigen Zustand konnte diese Frage nicht aufgeworfen werden, es ist da
anschaubar. Wenn ich nun nach der Möglichkeit frage, so gehe ich aus
dem Faktum heraus, erhebe mich über dasselbe und mache das zum Ob-jekt, was vorher Reflexion war, einer neuen Reflexion.
Hier
bleiben noch die Fragen liegen: Wie ist es möglich, sich über die erste
Reflexion zu erheben? Wir nehmen hier die Reflexion mit Freiheit vor;
es wird uns dadurch mancherlei entstehen. Wenn nur das, was entsteht, notwendige Bestimmungen des Bewusstseins sind: Wie kommen wir dazu?
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 55
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 55
Nota. - Nur was durch die Anschauung gegeben hat, ist etwas, und
wo keine Anschauung ist, ist nichts. Doch etwas ist nicht Sein und
nichts ist nicht das Nichts. Etwas ist all das, was in der Schulsprache
Phänomen oder Erscheinung heißt. Die einzige Bestimmung dar-an ist, dass es anschaubar ist; darüberhinaus ist es unbestimmt=bestimmbar.
JE, 11. 8. 16
Nota - Das
obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie
der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht
wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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