Nein, es war nicht der Vorwurf des Atheismus, der Fichte ins Bockshorn gejagt hat; den hatte er souverän und reinen Gewissens von sich gewiesen. Es war vielmehr Jacobis Ein-wand, dass die Wissenschaftslehre in Absicht der Lebensführung nur einen Nihilismus zeitigen könnte. Wenn die Philosophie in ihrer vernünftigsten Form – und als diese er-kannte er die Wissenschaftslehre – zu dieser Konsequenz führe, dann sei die Philosophie – jedenfalls in ihrer vernünftigsten Form – zu verwerfen. Dem wusste Fichte nichts ent-gegenzusetzen, und er fing zu schlingern an.
Jacobi hatte Recht, aber mich macht er nicht bange. Wenn der Nihilismus ein heroisch-ästhetischer ist, sei er mir willkommen. Das Wahre ist an sich schön, es ist nicht darauf angewiesen, sich irgendwem nützlich zu machen.
22. 1. 16
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