
Der Wille ist ein absolutes Erstes, seiner Form nach durch nichts
Bedingtes. Es ist ebenso wie mit dem Gefühl, dem ebenfalls, weil es ein
unmittelbares ist, nichts vorschwebt, was man wegdenken könnte.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 124
Nota. - Zwei Absoluta? Absolut heißt nicht einzig - sondern nur unabhängig von und unbe-dingt durch Anderes. Auch 'nebeneinander' sind sie nur für einen Betrachter, 'an sich' wären sie allerdings einzig - wenn sie wären: Doch wie alle Noumena 'sind' sie nicht, sondern gel-ten nur für einen, der sie denkt oder fühlt. Das ist kein Abrakadabra, sondern strenggenom-men muss man es so ausdrücken, um spitzfindigen Einwänden zuvorzukommen.
Oder so: Was nebeneinander ist, ist im Raum. Doch Noumena sind nicht in Raum und Zeit, sie sind nicht von dieser oder einen andern Welt, sie werden nur gedacht. In der Welt gibt es nichts Absolutes; auch die Lichtgeschwindigkeit ist nicht von sich aus Maß für irgendwas, sondern wird als Maßstab genommen. Für uns ist sie nur absolut, weil sie gleichbleibt und wir sie nicht beeinflussen können. Das Licht können wir beeinflussen: Seine Geschwindig-keit ist ein Abstraktum.
JE
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