zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Objekt im Raum aber heißt Materie; folglich ist ursprünglich Materie.
Wenn dies nun so ist, so wird nicht nur, wie im vorigen Paragraphen das Objekt und wie im jetzigen der Raum, - sondern beide werden vorausgesetzt. Beide sind in demselben Akte das Bestimmbare in aller Vorstellung. Materie ist die Synthesis des Raums mit dem Objekte - so ists auch im Praktischen. Ich kann die Materie teilen, zusammensetzen, aber nicht wegschaf-fen, nicht vermehren, nicht vermindern; / wo wir hin denken, finden wir Raum, weil wir überall Materie denken.
Wir haben jetzt die Einsicht erhalten, wie uns die Welt entstehen müsse; wir brauchen kei-nen gegebenen Stoff vorauszusetzen. Alles Objektive, und das Objektive hebt von der Ma-terie an, entsteht in uns; ich bin ursprünglich beschränkt, und diese Beschränktheit, wenn ich darauf reflektiere, ist das Gefühl. Das Gefühl lässt sich allenfalls für das Gegebene hal-ten, allenfalls, denn es ist auch nur ein Gefühl, in wiefern ich darauf reflektiere.
J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 112f.
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