Magyarische Landnahme unter Arpad; zu Marxiana
Worauf es hier
eigentlich ankommt, ist dieß: In allen diesen Formen, worin
Grundeigen-thum und Agricultur die Basis der ökonomischen Ordnung bilden,
und daher die Produc-tion von Gebrauchswerthen ökonomischer Zweck
ist, die Reproduction des Individuums in den bestimmten Verhältnissen zu
seiner Gemeinde, in denen es deren Basis bildet – ist vor-handen: 1)
Aneignung, nicht durch Arbeit, sondern als der Arbeit vorausgesezt, der
natürli-chen Bedingung der Arbeit, der Erde als des ursprünglichen
Arbeitsinstruments sowohl, Laboratoriums, wie Behälters der
Rohstoffe.
Das Individuum verhält
sich einfach zu den objektiven Bedingungen der Arbeit als
den seinen; zu ihnen als der unorganischen Natur seiner Subjektivität,
worin
diese sich selbst realisirt; die Hauptobjektive Bedingung der Arbeit
erscheint
nicht selbst als Product der Arbeit, sondern findet sich vor als Natur;
auf der einen Seite das lebendige Individuum, auf der andren die Erde,
als
die objektive Bedingung seiner Reproduction;
2) aber dieses Verhalten zu
dem Grund und Boden, zur Erde, als dem Eigenthum des arbeitenden In/dividuums – welches daher von vorn herein nicht als blos arbeitendes
Individuum erscheint, in dieser Abstraction, sondern im Eigenthum an der
Erde
eine objektive Existenzweise hat, die seiner Thätigkeit vorausgesezt
ist, und
nicht als deren bloses Resultat erscheint, und ebenso eine Voraussetzung
seiner Thätigkeit ist, wie seine Haut oder seine Sinnesorgane, die er
zwar
auch im Lebensprocess reproducirt, und ent-wickelt etc, die aber diesem
Reproductionsprozeß seinerseits vorausgesezt sind – ist sofort
vermittelt
durch das naturwüchsige, mehr oder minder historisch entwickelte, und
modifi-cirte Dasein des Individuums als Mitglieds einer Gemeinde – sein
naturwüchsiges Dasein als Glied eines Stammes etc.
Ein isolirtes Individuum
könnte so wenig Eigenthum haben am Grund und Boden, wie sprechen. Es
könnte allerdings an ihm als der Substanz zehren, wie die Thiere thun. Das
Verhalten zur Erde als Eigenthum ist immer vermittelt durch die Occupation,
friedliche oder gewaltsame, von Grund und Boden durch den Stamm, die
Gemeinde in irgendeiner mehr oder minder naturwüchsigen, oder schon
historisch entwickeltern Form. Das Indivi-duum kann hier nie in der
Punktualität auftreten, in der es als bloser freier Arbeiter er-scheint.
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K. Marx, Grundrisse, MEGA II/1.2, S. 389f. [MEW 42, S. 393]
Nota. - Das Kapital ist aus dem feudalen Grundeigentum hervorgegangen: historisch-faktisch aus der Vertreibung des Landvolks vom Boden - einer En teignung. Dadurch un-terscheidet sich kapitalistische Industiearbeit von vorkapitalistischer Landarbeit, dass der Produzent nicht mehr sein Produkt zum Tausch feilbietet, sondern seine Produktivkraft selbst. Es ist nichtmehr Produktion von Gebrauchswert selbst, sondern Gebrauchswert nur, sofern er zuvor Tauschwert gewesen ist. Das betrifft nicht die Naturalform des Produkts, sondern seine gesellschaftliche Bestimmung als Ware; also die Aneignungweise.
Solange Arbeit erst Setzung von Gebrauchswert war, war ihre Bestimmung als Formation naheliegend; zu naheliegend: Die Aneignung des Bodens durch den einen oder die andern war der formierenden Tätigkeit sachlich vorausgesetzt und sie bestimmend. In zunehmend industrieller Arbeit, die prima facie Tauschwert produziert, entfällt auch dies.
Der ältere Rousseau konnte das nicht ahnen, der jüngere Fichte hat es geahnt. Sein Projekt eines Geschlossenen Handelsstaats beruht darauf, dass jedem Produzenten die Mittel be-reitstehen sollten, seine Arbeitskraft in austauschbaren Produkten zu realisieren.
JE
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