Mittwoch, 22. Oktober 2025

Der Mensch ist von Natur weder sesshaft noch Eigentümer.

                                                                aus Marxiana 

In der ersten Form dieses Grundeigenthums – erscheint zunächst ein naturwüchsiges Ge meinwesen als erste Voraussetzung. Familie und die im Stamm erweiterte Familie, oder durch intermarriage zwischen Familien, oder Combination von Stämmen. 

Da wir annehmen können, daß das Hirtenwesen, überhaupt Wanderung die erste Form der Existenzweise, nicht daß der Stamm sich niederläßt auf einem bestimmten Sitz, sondern daß er abweidet, was er vorfindet – die Menschen sind nicht von Natur seßhaft (es müßte denn sein in so besonders fruchtbarer Naturumgebung, daß sie wie Affen auf einem Baum sitzen; sonst roaming, wie die wilden Thiere), so erscheint die Stammgemeinschaft, das na-türliche Gemeinwesen nicht als Resultat, sondern als Voraussetzung der gemeinschaftlichen Aneignung (temporären) und Benutzung des Bodens. 

Lassen sie sich endlich nieder, so wird es von verschiednen äusserlichen, klimatischen, geo-graphischen, physischen etc Bedingungen sowohl, wie von ihrer besondren Naturanlage etc abhängen – ihrem Stammcharacter –, wie mehr oder minder diese ursprüngliche Gemeins-chaft modificirt wird. Die naturwüchsige Stammgemeinschaft, oder wenn man will, das Heer-denwesen, ist die erste Voraussetzung – die Gemeinschaftlichkeit in Blut, Sprache, Sitten etc – der Aneignung der objektiven Bedingungen ihres Lebens, und der sich reproducirenden und ver/gegenständlichenden Thätigkeit desselben (Thätigkeit als Hirten, Jäger, Ackerbauer etc). 

Die Erde ist das grosse Laboratorium, das Arsenal, das sowohl das Arbeitsmittel, wie das Arbeitsmaterial liefert, wie den Sitz, die Basis des Gemeinwesens. Sie verhalten sich naiv zu derselben als dem Eigenthum des Gemeinwesens und des in der lebendigen Arbeit sich producirenden und reproducirenden Gemeinwesens. Jeder Einzelne verhält sich nur als Glied, als member dieses Gemeinwesens als Eigenthümer oder Besitzer. Die wirkliche An-eignung durch den Proceß der Arbeit geschieht unter diesen Voraussetzungen, die selbst nicht Product der Arbeit sind, sondern als ihre natürlichen oder göttlichen Voraussetzungen erscheinen. 
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K. Marx, Grundrisse, MEGA II/1.2  S. 379f. [MEW 42, S. 376]      




Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE.

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