zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
Also ich=x, ich Seele,
ich Leib ist ganz einerlei, es sind bloß doppelte Ansichten; weiter: Ich
Leib und Sinnenwelt außer mir ist wieder einerlei und eine besondere
Ansicht. Alles in der Wissenschschaftslehre beruht auf Duplizität der
Ansicht. Zwischem dem Höchsten, ich=x, und dem Niedrigsten der formlosen
Substanz liegen verschiedene Glieder, die in der dop-pelten Beziehung
auf Obiges bald subjektiv, bald objektiv sind; aber ich bin für immer
selbst der Gegenstand; ich selbst bin mir unbegreiflich, Subjektobjekt,
welches doch ursprünglich als eins gedacht werden soll.
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 112
Nota. - Ich/Nichtich, real/ideal, Erfahrungsbegriff/Noema... - stets handelt es sich um Ge-gensätzliches in der Synthese. Fichtes "analytisch-synthetisches Verfahren" ist der tragende Boden des Systems. Epigonen und Taschendiebe* haben ihn unterm mystifizierenden Na-men "Dialektik" durchschmuggeln und als ihr Eigen ausgeben wollen. Die Sonne bringt alles an den Tag - und wenn es Jahrhunderte dauert.
*) Das System hat Hegel bei Schelling, das Verfahren bei Fichte und den Namen bei Schleiermacher entnom-men.
JE
Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE
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