Mittwoch, 1. Oktober 2025

Materie ist, was im Raum vorkommt; sonst nichts.

                          zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik

Objekten kommt außer den Gefühlsprädikaten weiter nichts zu, als dass sie Materie im Raume sind. 
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J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, S. 116

 

Kein Raum ohne Materie et vice versa.
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ebd., S. 115
 

Nota. -  Materie ist 'etwas', das im Raum vorkommt (und eo ipso in der Zeit). Raum ist da, wo 'etwas' vorkommt. Das ist eine Wechselbestimmung. Darüber hinaus sind beide noch unbestimmt und eo ipso bestimmbar.

Was im Raum vorkommt, ist Objekt. Ihm kommen auf Seiten eines Handelnden Gefühls-prädikate zu. Diese sind qualitativer Art und müssen weiterbestimmt werden. Der Handeln-de bestimmt nicht, was er im Raum vorfindet, sondern was er in sich vorfindet, sobald seine Tätigkeit auf einen Widerstand stößt.

Materie ist in der Wissenschaftslehre in keiner Weise ontologisch und metaphysisch be-stimmt. 

 

Nota II. - "Sonst nichts?" Sonst nichts. Materie 'gibt es' gar nicht. Es gibt alle möglichen Stoffe -  in Form ihrer individuellen Exemplare, und nur die 'gibt es' wirklich. Materie ist ein Begriff, erzeugt aus einer langen Kette von Abstraktionen. Er kommt vor nur im Denken. Hier ist die Rede von der obersten denkbaren Abstraktion; oder umgekehrt in ihrer einfach-sten, weil allgemeinsten Bestimmung. 

 



Nota - Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und ihre Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Ihre Nachricht auf diesem Blog. JE

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