Samstag, 19. April 2025

Denken ist, was immer es sonst...

                                                                               zu Philosophierungen

Denken ist, was immer es sonst auch sein mag, zuerst das Zuschreiben von Qualitäten an sinnliche Reize; das, was der Transzendentalphilosoph Fichte unter Anschauung versteht. 

'Der Mensch' ist nicht zum Teil sinnlich und zu einem andern Teil geistig. Schlicht und phä-nomenal aufgefasst ist jeder Mensch, was immer er sonst auch sein mag, zuerst ein (ein) Or-ganismus. Das Wort stammt daher, dass darin verschiedene Organe mit verschiedenen Funk-tionen so organisiert sind, dass sie fürs Überleben und die Fortpflanzung des Organismus zusammenwirken [als ob sie eins wären]. Man wird Organe und Funktionen einander zuweisen, um die Gesamtfunktion verstehen zu können - aber dazu muss man sie erst unterscheiden und individualisieren. 

Dass man danach dieses unter Intelligenz und jenes unter Physis gruppiert, wird später noch genügend Denkschwierigkeiten machen. Vollends unbegreiflich wird es aber, wenn man beide als zwei gleich ursprüngliche Einheiten auffasst, die erst nachträglich (wie und von wem?) kombiniert und einander koordiniert wurden. 

Wenn man die Dualität von Geist und Materie voraussetzt, wird man sie nicht nachträglich hinwegsophistizieren. Es gibt dafür allerding keinen denkökonomischen ("logischen") An-lass - von Gründen gar nicht zu reden.
4. 10. 21 

 

 

Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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Der Begriff des Seins ist kein ursprünglicher, sondern ist von der Tätigkeit abgeleitet.

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