Samstag, 9. November 2024

Auch historisch entstehen das Ich und die Welt miteinander.

      
C. D. Friedrich, Der Wanderer über dem Nebelmeer, 1818                         aus Wissenschftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik  

Für jene Urvölker, von denen wir noch Denkmäler haben, die ihre Erfahrungen noch wenig vereinigten, sondern die einzelnen Wahrnehmungen zerstreut in ihrem Bewusstsein liegen ließen, war keine solche wenigstens weit fortgehende Kausalität noch Wechselwirkung. Fast alle Gegenstände in der Sinnenwelt belebten sie und machten dieselben zu ersten freien Ur-sachen, wie sie selbst waren. Ein solcher Zusammenhang hatte für sie nicht etwas keine Re-alität, sondern er war überhaupt nicht da für sie.

Wer aber seine Erfahrungen zur Einheit verknüpft, - und die / Aufgabe dazu liegt auf dem Wege der synthe- tisch fortschreitenden menschlichen Vernunft und musste über kurz oder lang aufgenommen werden, - der muss notwendig auf jene Weise verknüpfen, und für sie hat der dadurch gegebene Zusammenhang des Ganzen Realität.
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J. G Fichte, Grundlage der Naturrechts..., SW III, S. 25f.

Nota I. - Das Ich ist nicht nur ' genetisch', nach der materialen Logik der aus einander her-vorgehenden Vorstellungen, sondern auch empirisch-historisch das unvermeidliche Kom-plement der 'Welt'. Die Vorstellung vom autonomen Subjekt und die Vorstellung von einem durch allgemeine Gesetze formierten Universum bilden gemeinsam die mentale Basis für die Durchsetzung der bürgerlichen Verkehrsweise in der Gesellschaft.
30. 10.14  

Nota II. - Nicht eigentlich mit-, sondern durch einander
 JE

 

 

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