(Es gibt hier einen
Widerstreit des Ausdrucks und der notwendigen Ansicht, und von der
anderen Seite der Sache, die wir denken wollen; nämlich bei aller
Bemühung können wir die Untersuchung über die Hauptsynthesis niemals
erschöpfen; wir können sonach nimmer-mehr das Bestimmte und Bestimmende
als eins anschauen, weil beides in der Synthesis aus-einander liegt.
Dieses Bestimmen und Bestimmtsein ist in der Hauptsynthesis eins,
diese können wir aber nicht fassen.
Die Philosophie hebt
notwendig an mit einem Unbegreiflichen, mit der ursprünglichen
Synthesis der Einbildungskraft, ebenso mit einem Unanschaubaren, mit
der ursprünglichen Synthesis des Denkens. Dieser Akt ist nicht zu denken
noch anzuschauen. Es [sic] lässt sich auch also noch bloß die Aufgabe aufstellen, alles Übrige ist erreichbar, da es in der Erfah-rung vollzogen wird.)
Kurz, ich denke reell, wenn ich mich gezwungen fühle.
Dies kommt daher, weil ich mich bestimmte. Denke ich dieses Bestimmte,
so denke ich idealiter, mit letzterem ist kein Ge-fühl verbunden wie mit
dem ersten. -
_________________________________________________________ J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 217
Nota. - Fassen, nämlich denkend begreifen, lässt sich die Synthesis nicht, denn sie ist ja nur als das Übergehen vom einen zum andern; würde es gefasst, könnte es nicht länger über-gehen.
Die
Hauptsynthesis ist in allgemeinster Formulierung: Ich bestimme Mich. Würde das
je gelingen, wäre mit allem Bestimmen Schluss. Bestimmen meiner - und
von irgendetwas anderem - als... ist nur möglich, solange ich
mich von mir unterscheide. Wenn ich mich zu Ende bestimmt habe und mit
mir eins geworden bin, bin ich tot.
JE
Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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