Sonntag, 31. März 2024

Einbildungkraft, III.

hausjournal                                    zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik

Die Einbildungkraft und ihre ganze Funktion ist bloß die Möglichkeit, das Handeln des Ich in seinem Bestimmen anzusehen. Im Denken ist kein Fließen, da ist lauter Stehen; bloß in der Einbildungskraft ist die Basis alles Bewusstseins, [sie] soll das / Bewusstsein dieses Flie-ßens sein. Der Anfang des Bewusstseins muss also bloß durch Einbildungskraft geschehen. Man kann jetzt sagen: Das sich Setzen des Ich besteht in Vereinigung eines Denkens und eines Anschauens. (Die Synthesis A ist bloß Erzeuger des Selbstbewusstseins.) Dieses ent-steht dadurch, dass Einbildungkraft und Denken vereinigt werden; lediglich in dieser Ver-einigung wird das Ich erzeugt. Denken und Einbildungskraft kann nicht abgesondert sein, weil sonst kein Ich wäre.
_________________________________________________________                             J. G. Fichte, Wissenschaftslehre nova methodo, Hamburg 1982, S. 208f

 

Nota. - Die Einbildungskraft ist fließend; da verschwimmt ein Bild im folgenden. Das ist Vorstellen. Das (reflektierende) Denken geschieht in Begriffen: einer nach dem andern. Ein jeder für sich steht. Da ist kein Übergehen, da sind nur Sprünge. Die eine lässt sich nicht fassen. Aber das andere kommt alleine nicht voran: Es braucht die Einbildung als Zugpferd.
JE

 

Nota. Das obige Bild gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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