Wenn ich annehme, das Ich sei 'Tätigkeit überhaupt',
dann ist diese Vorstellung nur soweit bestimmt, dass sie kein Leiden
ist. Darüber hinaus ist sie gänzlich unbestimmt. Soll ich sie aber
einschränken - und nichts anderes kann Bestimmern hier heißen -, so muss
ich das, was sie nicht sein soll, seinerseits 'positiv' bestimmen. - Es
sollte sich zeigen, dass wir auch dieses 'Positive' nur durch
Entgegensetzung bestimmen können. Wenn aber Bewusstsein Bestimmtheit
sein soll, dann kann es nur durch Negation entstehen.
Das ist nicht neu. Nun ist in der Wissenschaftslehre außer dem Anfang gar nichts 'neu'. Sie ist überall nur Fortbestimmung des Ersten Grundsatzes.
Tätigkeit oder Leiden, ein Drittes gibt es für die Wissenschaftslehre
nicht. Ein Drittes, reine Ruhe, gibt es nur im Begriff, als Vorstellung
von nicht-Etwas. Die Wissenschaftsleh-re hat aber das lebendige
Vorstellen zum Gegenstand, nicht das Nicht-Vorstellen.
2. 6. 17
Zusatz. - Indem aus einem Unbestimmt-Mannigfaltigen eines herausgegriffen und negiert wird, wird nicht nur es selbst, sondern mit ihm der unbestimmte Rest bestimmt - und sei es nur als dieser Rest.
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