Real ist, was Gegenstand der Reflexion wurde, ideal ist das Reflektieren selbst. Reflektiert wird auf eine Tätigkeit der Einbildungskraft, sofern sie auf eine Begrenzung stößt (Hand-lung wird). Ihre erste Begrenzung findet die Einbildungskraft im Fühlen, in der Reflexion darauf entsteht Anschauung. Da die Einbildungskraft selber unendlich ist, wird sie immer nur 'zu einem Teil', 'in einer Hinsicht' begrenzt, zum andern Teil, in anderer Hinsicht geht sie über die Begrenzung hinaus.
Zum Reflektieren muss sie sich aus Freiheit selbst bestimmen, und auch darüber geht sie 'zu einem Teil' hinaus. Es kann daher unendlich reflektiert werden, und was auf eine gegebenen Reflexions- und Abstraktionsstufe (Standpunkt oder Gesichtspunkt bei Fichte) ideale Tätig-keit war, wird auf der nächsthöheren Stufe zur realen: nämlich selber Gegenstand der Refle-xion.
Mittwoch, 11. Oktober 2023
Real und ideal sind Reflexionsbestimmungen.
zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik
26. 3. 15
PS. Es versteht sich: Gegenstand von Reflexion kann nur sein, was im Bewusstsein vor-kommt. Im Bewusstsein kommen keine Dinge vor, sondern Vorstellungen. Real heißt in diesem Zusammenhang das wirkliche Vorstellen auf der ersten semantischen Ebene, ideal das Vorstellen des Vorstellens - die zweite semantische Ebene.
26. 9. 21
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE
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