Im Diskurs werden einander heterogene* Elemente ("Begriffe") logisch mit einander kombiniert. Von einem, der diskurriert: Er holt sich (irgendwoher) die Begriffe und bringt sie in einen logischen Zusammenhang.
Beim Vorstellen wird aus der einen Vorstellung eine neue Vorstellung hervorgebracht, generiert. Von einem, der vorstellt: die erste Vorstellung sowohl als die zweite; sie beide sind homogen: Er gebiert sie beide aus eigner Dynamis.
Der Diskurs denkt nicht selber; er kann lediglich das Vorstellen darstellen, aber nur so, als ob es abgeschlossen und vergangen wäre.
*) In der rationalen Fiktion wird die intelligible Welt dargestellt wie ein System, in dem alle Elemente zu einander in einem Verhältnis der Wechselbestimmung stehen. In der Wirk-lichkeit sind die verwendeten Begriffe ganz unterschiedlicher Herkunft - das trifft sogar auf manche und sogar konstitutive Begriffe der Wissenschaften zu. Sie mussten erst nach träglich mit Hilfe einer speziell dafür ersonnenen Methode, der Logik, die indessen in der Grammatik vorbereitet war, zu einander in Beziehung gebracht werden, und manche mussten dabei ihre farbigsten Federn lassen und wurden blass und dünn, so dass man im täglichen Leben auf ihren Gebrauch füglich verzichtet.
Die Vorstellungen dagegen wurden eine aus der andern hervorgeholt und stehen ab ovo in einem Verhältnis der Dependenz: Die erste bedingt die folgende und so weiter. Um-kehren lässt sich die Abhängigkeit nicht: Denn am Anfang stand ein auctor. Man mag sagen, er bestimmt sich selbst durch das, was er hervorbringt, und so findet man ihn am Schluss wieder.
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Das gehört ausdrücklich hervorgehoben: Das wirkliche lebendige Vorstellen hat eine Richtung, es geht von einem Täter aus - und ins Freie hinein. Das künstliche logische Verknüpfen verfährt vorwärts nicht anders als rückwärts: Da ist alles gleich. Da gibts kei-nen Anfang und kein Ende. Das Vorstellen lässt sich nicht rückwärts abwickeln, quasi zu-rück in den Täter hinein. Es hat einen Anfänger - aber ein Ende hat es so wenig wie die Logik. Doch bleibt sich hier nichts gleich, es geht immer weiter.
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