Freitag, 21. Februar 2025

Sind die Grenzen der Mathematik auch die der Vernunft?

                                                           zu Philosophierungen

Ich schrieb einmal, "Mathematik ist das allgemeine operative Schema der möglichen Hand-lungen in Raum und Zeit. Logik ist das allgemeine Schema der möglichen Handlungen in der bloßen Vorstellung". Davon werde ich nicht abgehen, solange ich nicht eines Andern belehrt wurde. Dass es allerdings selbst schematisch ist und man praktisch fast nichts damit anfangen kann, gebe ich auch jetzt schon zu.

Nichts anfangen im Sinne einer näheren Bestimmung, wohlgemerkt. Doch vielleicht im Sinne einer noch weiteren Bestimmung?

Beide Sätze haben dies gemeinsam: dass ihnen ein Grund fehlt. In wiefern? Mit der Logik - Prämissen setzen und Schlüsse ziehen - muss einer anfangen. Das Anfangen kommt selber in der Logik freilich nicht vor. So wenig wie in der Mathematik die Eins. Die muss einer voraus gesetzt haben. In der Arithmetik digital als Zahl, doch in der Geometrie schon ana-log in der Anschauung. Ohne sie lässt sich schlechter-dings nichts anfangen

Hinter das Anfangen kann die Mathematik so wenig zurückgreifen wie die Vernunft selbst. Vorausgesetzt wird ein Willensakt. Den mag man durch ein geheimnisvolles Zeichen sym-bolisieren, aber nicht begreifen, denn vor ihm liegt nichts. Das ist die Grenze.
Kommentar zu  Sind die Grenzen der Mathematik zugleich die Grenzen der Vernunft? JE, 16. 2. 25

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Das wirkliche Subjekt ist gespalten.

  Soehnée                                                                                                                 zu Philosophieru...