Donnerstag, 13. Februar 2025

Was heißt urteilen?

A. Zick                                                                                                

Urteilen heißt, eine Erscheinung einer Bedeutung zuordnen: 'X gilt als A'.

Fichte hat fälschlich urteilen von einer Ur-Teilung abgeleitet. Was etymologisch ein Irrtum war, ist semantisch eine Entdeckung. Denn was immer wir wahrnehmen, ist uns ursprüng-lich als Einheit eines Gegenstands mit seiner Bedeutung gegeben. "Der Begriff verschwin-det im Objekte und fällt mit ihm zusammen." (Fichte) Erst die Reflexion setzt sie ausein-ander; Ur-Teilung. 

Sie erinnern sich:  Bei Kant heißt Urteilen das Zuordnen eines Besonderen zu einem Allge-meinen. Das Besondere ist in Raum und Zeit. Ein Allgemeines ist außer Raum und Zeit, nicht von dieser Welt, Noumenon. Das Besondere ist das-Ding-selbst, das Allgemeine ist, was es bedeutet. (Ein Ding-an-sich wäre außer Raum und Zeit
.)

13. 1. 19

Landläufig wird das Allgemeine, das dem individuellen Ding zu- und dem das individuelle Ding untergeordnet wird, als Merkmal aufgefasst. Das, was am Ding merkbar ist, ist aber das, was es bedeutet; nicht das, was einzig und allein es selber ist und mit nichts anderem verwechselbar, sondern was man mit ihm anfangen kann - mit ihm so gut wie mit Seines-gleichen: nämlich dem, mit dem sich dasselbe anfangen lässt.
14. 4. 22


 
Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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