Freitag, 14. Februar 2025

Weil und damit.

physikbuch.schule                                                                   Philosophierungen

Wenn A gleich B ist und B gleich C,  dann ist C gleich A - das ist der Syllogismus, der ele-mentare Kern der Vernünftigkeit. Als bloße logische Formel scheint er dürr und denkbar trivial, und man möchte nicht meinen, dass sich daran Überlegungen knüpfen lassen. 

Doch das ist nicht seine Grundfigur, sondern Resultat hundertausendjähriger Reflexion. Zwischendurch wird er so gelautet haben: Wenn aus A B folgt und aus B C, dann folgt aus C aus A. Aber so fällt auf, dass etwas fehlt! Es ist die Anschaulichkeit, und die müsste im folgt untergetaucht sein.

Hunderttausende von Jahren lebte die Familie Homo in der anschaulichen Gewissheit: Wenn du zum Zustand A den Faktor B fügst, ergibt sich der Zustand C; und das ist die abstrakte Formel für  die praktische Erfahrung: Wenn du den Zustand C willst, musst du zum Zustand A den Faktor B tun. Als nach hundertausenden und Millionen Jahren an-schaulicher Gewissheit die Gattung H. sapiens das Verdinglichen von Tätigkeiten zu Begrif-fen und das Re flektieren zur  Gewohnheit machte, verkehrte sie die Anschauung in einen Sachverhalt, und aus einem dynamischen Akt wurde ein logischer Zustand.

Und so wurde aus tätiger Vernunft kontemplativer Verstand. Fortgefallen ist nämlich mit dem tun auch das wollen. Fortgefallen ist, dass ein Schluss sich nicht selber zieht, sondern einer zwei Prämissen zusammentun musste, um ihn zu ziehen.



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Das wirkliche Subjekt ist gespalten.

  Soehnée                                                                                                                 zu Philosophieru...