Sonntag, 2. Februar 2025

Vorstellbar und/oder denkbar.

focus                                        zuJochen Ebmeiers Realien   zu Philosophierungen

Der Rezensent verzichtet darauf, Kakus Darlegungen
sachlich zu resümieren. Da ist K. vermutlich schon an die Grenze gegangen,
die grad eben noch vertretbar ist, und so bleibt Ihnen und mir nur, das Buch selber zu lesen
.

Eine Bemerkung jedoch schon vorab: Dass wir uns unter einer theoretischen Formel etwas vorstellen können, mag darüber entscheiden, wie unbefangen wir mit ihr gedanklich operie-ren werden. Aber über ihre Richtigkeit sagt es nichts. Zehn Dimensionen können wir uns nicht vorstellen, und eine genausowenig. Aber recht betrachtet können wir uns auch zwei Dimensionen nicht vorstellen, sondern bloß denken.

Es ist sogar fast umgekehrt: Eine Formel, die so allgemein ist, dass sie für alle denkbaren Spezifikationen gleichermaßen gilt und zugleich auch vorstellbar ist, kann eigentlich nicht richtig sein. Die Vorstellbarkeit ist die Spur der Anschauung an den Erfahrungstatsachen, ohne die der Begriff leer wäre. Doch dies beanspruchen die Begriffe der Physik auch, wenn sie noch so abstrakt sind: dass sie bei aller begrifflichen Vermittlung doch letzten Endes auf Erfahrung beruhen, und sei es die künstliche Erfahrung der Labore. Solange in den Begrif-fen Erfahrungen dargestellt sein sollen, ist in ihnen ein Rest Anschauung bewahrt und kön-nen wir uns dabei etwas vorstellen. All unsere Vorstellungen stammen aus unseren An-schauungen in unserer kosmische Mesosphäre, die drei Dimensionen aufweist. An ihr und aus ihr ist unser Denkapparat erwachsen, er ist auf die drei Dimensionen und auf Ursachen und Wirkung ausgelegt. 

Dass wir mit unseren Vorstellungen auch mit Hilfe künstlicher Stimulanzien nicht darüber hinaus können, ist kein nach Erklärung drängendes Problem. Ein Problem ist vielmehr, dass wir mit unserem Denken über unsere Vorstellungen hinauskönnen.

Oder genauer gesagt ist es gar kein Problem, das zu lösen wäre, denn es ist ein Faktum und erklärt sich selber.
Kommentar zu Die Theorie von Allem? JE, 14. 5. 21

 

 

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Das wirkliche Subjekt ist gespalten.

  Soehnée                                                                                                                 zu Philosophieru...