Montag, 9. Januar 2023

Die negative Ontologie der Wissenschaftslehre.

                      zu Wissenschaftslehre - die fast vollendete Vernunftkritik.

Das reine Ich lässt sich nur negativ vorstellen; als das Gegenteil des Nicht-Ich, dessen Charakter Mannigfaltigkeit ist – mithin als völlige absolute Einerleiheit; es ist immer Ein und ebendasselbe und nie ein anderes.  ...

Das, was er ist, ist er zunächst nicht darum, weil er ist; sondern darum, weil etwas ausser ihm ist
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J. G. Fichte, Einige Vorlesungen über die Bestimmung des Gelehrten, SW VI, S. 296 


Nota. - Ein Ich "gibt es" zunächst nicht als ein Sein, sondern nur als Bestimmung: als Ne-gation von Sein, und die ist nicht einfach Nichtsein, sondern Anti sein = Tätigkeit

'Die Welt' ist real zuerst als Sein ohne Bestimmung. 'Das Ich' ist nicht real,  sondern Be-stimmung ohne Sein. Eines ist der Mangel des andern. Sinnlich ist zuerst das Sein, lo-gisch ist überhaupt nur Bestimmung. Am Sein ist das Positive nicht seine Gegebenheit, sondern was ihm fehlt; ist Bestimmbarkeit.

Daran lassen sich manche Betrachtungen knüpfen; über heroischen Nihilismus, Roman-tik, Artistenmetaphysik.
JE,
27. 6. 22

 

 

Nota. Das obige Foto gehört mir nicht, ich habe es im Internet gefunden. Wenn Sie der Eigentümer sind und seine Verwendung an dieser Stelle nicht wünschen, bitte ich um Nachricht auf diesem Blog. JE

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Bestimmt, unbestimmt, bestimmbar; setzen, abstrahieren.

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